Bruderschwesternschaft

Hinterm Horizont - Bruderschwesternschaft

So geht schon kräftig Zeit ins Land ohne diese visualisierten Krückenindieluftwerfmomente, welche mit einem ekstatischen Freudenschrei eine neue Zeitenwende einläuten sollten. Der Wunsch nach körperlicher Heilung. Das tägliche Erbitten der Liebekraft. Früher nannte er es Meditation. Heute nennt er es „einstellen“ für sich selbst, für andere, für die Erde. Auch merkt er, dass die gemeinsame Aufnahme der Liebekraft in den Bruderschwesterschaftsversammlungen sehr wichtig ist. Es ist mehr als die Energieaufnahme alleine.Es ist eine enorme Verstärkung. Ein neues Gefühl, das durch den Körper strömt. In den Heilungsberichten kann Klärus von den bereits stattgefundenen Heilungen lesen. Auch dass esbei dem einen sofort, bei dem anderen halt auch mal länger dauert. Je nachdem, ob der Heilungssuchende bereit ist, seelisch Altes, Verbrauchtes, Belastendes wirklich abzugeben und auch loszulassen. Zudem gibt es keine feste Regelung, was den Zeitpunkt der Heilung anbetrifft. Es gibt Stimmen, die sagen, dass es so einfach sei. Erst später erfährt er, dass dies eine Zeit der Vorbereitung ist. Es ist eine Zeit der Umorientierung. Die Energiefelder ändern sich, die Seele heilt und das kann auch Schmerz verursachen. Krankheit loslassen ist eine Reinigung. Das bisherige Leben mit der Krankheit bedeutete gedanklich: „Das will ich nicht haben – mit meinem Eigenwillen – das will ich mit Eigenmacht bekämpfen ohne Rücksicht auf den geschädigten Körper,so sein zu wollen, wie andere sogenannt Gesunde. “In der Selbsthilfegruppe geht es darum, mit der Krankheit zu leben, den Tatsachen ins Auge zu sehen,denn bei den Spätfolgen der Belastung, welche Klärus für dieses Erdenleben gewählt hatte, geht es in erster Linie um die Erkenntnis, den Körper ein Leben lang missbraucht, überlastet zu haben. Ist doch schon mal was. Hilfsmittel annehmen ist jetzt die Devise. Die Beschäftigung bzw. Denkrichtung geht zwangsweise ins Annehmen der Krankheit, in Bejahung der Krankheit, Bejahung des Negativen. Das Urteil des Arztes: „Verschlechterung des Zustandes, da keine Therapiemöglichkeiten“, wird geglaubt. Das hat Klärus erlebt. In der Zeit seiner körperlichen Verschlechterung suchte Klärus die Nähe von den sogenannten Leidensgenossen. Regelmäßige Treffen waren angesagt. Sie gaben sich gegenseitig Halt, indem sie das gleiche Schicksal teilten und das auch immer noch tun. Aufklärung ist ein wichtiges Thema, muss man doch wissen, wie man mit der Verschlechterung umgeht, zumal dieses Post-Polio-Syndrom schulmedizinisch kaum bekannt ist. Das ist ja alles in Ordnung, aber Klärus hat sich entschieden, den geistigen Weg zu gehen und erst jetzt, in dieser Bruderschwesterschaft, darf er auch wissen, wie jemand dann im Alltag damit umgeht, wenn er auf dem geistigen Weg ist. Wenn sich ein Mensch irgendwann mal im Leben die Fragen stellte: „Ist das alles, was das Leben ausmacht, das, was ich gerade lebe? Was ist nach dem Tod? Ist da alles vorbei? Warum strample ich mich dann überhaupt so ab? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wo komme ich her, wo gehe ich hin?“, dann will dieser Mensch „wissen“. Dann entscheidet er sich,„wissen“ zu wollen. Und dann passiert es. Dann kommen Dinge auf ihn zu, die ihm Antworten geben. Und schon ist dieser Mensch auf dem geistigen Weg. So heißt das dann oft. Aber „den“ geistigen Weggibt es nicht. Es gibt so viele Wege, wie es Menschen gibt. Viele behaupten dann von sich, auf der Suche zu sein, haben dann viele Fragen und die lassen dann nicht mehr los. Diese Fragen werden oft erst nach einem Hammerschlag im Leben eines Menschen gestellt, der ihn zwingt zu hinterfragen.In der Selbsthilfegruppe „beschäftigt“ man sich mit der Krankheit. Die Krankheit wird auch weiterhin „behandelt“. Klärus aber lernt, dass er die Krankheit abgeben soll, sich nicht mit ihr beschäftigen soll.Er hört, dass er „seine“ Krankheit beim Entscheidungsvortrag „abgegeben“ hat. Also hat er sie nicht mehr. Das versteht aber jemand, der nicht an eine geistige Realität glaubt, nicht. Das ist auch schwer zu vermitteln. Auf dem geistigen Weg „hat man sie eh nicht mehr alle“. Da ist mit dem Verstand vieles schwer zu verstehen. Manches gar nicht. Egal, ob er die Lehre liest, in den Versammlungen der Bruderschwesterschaften über sie hört, immer ist es auch die Stimme des Schlichten Dieners, die spricht. Er redet zu den Menschen. Er redet zu Klärus und das, was er lehrt, ist altes Wissen. Das Wissen, welches alle großen Meister schon verkündeten. Nur ist vieles zerredet, verzerrt, interpretiert worden, so dass die Menschen in den Organisationen der Kirche keine Beziehung mehr zu sich selbst hatten. Kein „Handwerkszeug“ für den Alltag. Durch den Schlichten Diener wurden und werden die alten Lehren neu er-fahren, durch die vielen Heilungen neu er-lebt. In der Zeit, als Klärus sich entschloss, wieder mal auf die Erde zukommen, hat der Schlichte Diener die Menschen aufs Neue überzeugen können, in ihrer durchlittenen Not, als kaum noch jemand an eine Zukunft dachte, nach diesem schrecklichen Krieg. Jetzt lernt Klärus wieder mal, denn er müsste es nach vieler Literatur ja wissen:„Euch geschehe nach eurem Glauben.“ In der geistigen Welt gibt es keine Konkurrenz und so schickte also der Ganz Große Liebe Geist seinen Schlichten Diener, damit der wiederholt, was schon gesagt wurde. Also „redet“ sein Schlichter Diener immer noch, auch wenn er nicht mehr leiblich auf der Erde weilt. So ist ja auch das Wichtigste, sich jeden Tag einzustellen, das heißt, sich mit dem Ganz Großen Liebe Geist zu verbinden, um die Kraft in sich zu spüren und in sich wirken zu lassen, damit die das Gute bringt und alles Böse tilgt. Und dazu bedarf es dieses Schlichten Dieners, der diese Kraft als Transformator dosiert. Er ist ein Freund, ein Vermittler, ein Diener des Ganz Großen Liebe Geistes. Klärus, der sich jetzt auf die Liebekraft des Ganz Großen Liebe Geistes einstellt, verdrängt nicht,wenn er die Krankheit nicht mehr will. Der, welcher verdrängt, will ja mit der Krankheit leben. Das weiß er aber oft nicht. Klärus aber will jetzt den Kampf um die Gesundheit aufnehmen. Er will lernen, an die Allmacht des Ganz Großen Liebe Geistes zu glauben. Zu glauben, dass dieser der größte Heiler ist. Es ist alles eine Frage des Bewusstseins, was ich lebe und wie ich lebe, weiß Klärus. Er will lernen, sein Bewusstsein auf das Heil zu richten, weg von der Glaubensbindung an das Unheil. An die immerwährende Beschäftigung mit der Schwere. So ist der Kampf ein guter Kampf und wenn er es denn mal erreicht hat, dann ist das ein Sieg über das Negative, ein Sieg über den Gemeinen Zweifelgrübler. Weil dieser dann keine Macht mehr hat und das Bewusstsein von Klärus für ihn dann unzugänglich geworden ist. So ist es den guten Kräften möglich, im Körper und der Seele von Klärus Einzug zu halten. Sie werden nicht ständig blockiert. Allerdings werden durch das Einströmen der Liebekraft alte, festgefahrene Glaubenssätze sichtbar, kommen an die Oberfläche. Es ist eine Zeit der Prüfungen. Auch Gedankenformen, die Energieformen sind und nicht zu Klärus gehören, sollen gelöst werden. Aber all dies ist nur zu verstehen und zu leben im Glauben an eine geistige Welt, im Glauben an eine geistige Gesetzmäßigkeit und im Glauben, selbst ein geistiges Wesen zu sein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten weiß Klärus jetzt auch, dass er in dieser Bruderschwesterschaft nicht irgendwelche Regeln erfüllen muss, sondern es ändert sich nach und nach sein ganzes Leben. Diese Veränderung kommt von innen. In der Gemeinschaft hört er so viele Hilfen und Heilungen, die ihm immer wieder bestätigen, dass es gut ist, hier zu sein. Klärus lernt, auf seinen Körper zu achten,auf seine Gedanken, seine Gefühle und wieder mal auf alles, was ihm begegnet. Der Schlichte Diener wollte und will, dass die Menschen nicht blindlings glauben, sonder prüfen, was hinter seinen Worten steckt. Und so will er es noch heute. Der freie Wille des Menschen ist für ihn das Wichtigste und jeder Zwang und jede Dogmatik ist ihm fremd.Wenn Klärus in seinem Kopf den Gedanken bewegt, was sich bis jetzt eigentlich geändert hat, wenn er oberflächlich beobachtet, dass die Schwere des Körpers noch genauso spürbar ist wie vor der Zeit in der Bruderschwesterschaft, dann muss er erst mal zurückdenken, wie es denn damals so war, als die Spätfolgen sich bemerkbar machten. Es waren ständige Erschöpfungsgefühle spürbar mit all den zerstörerischen Erinnerungsgedanken aus der Kindheit. Die Verzweiflung beim Erleben der schwindenden Körperkräfte, die Gedanken an eine Zukunft mit ständiger Verschlechterung des körperlichen Zustandes, einhergehend mit den damit verbundenen quälenden, destruktiven Gedanken und Gefühlen, welche wiederum den Kreislauf der negativen Lebenseinstellung zu schließen schienen. Angst und Sorgegedanken vor jedem Tun und Vorhaben. Auch die damalige Gewissheit, dass es keinen Arzt auf Erden gibt, der noch helfen kann, sorgte für niederschmetternde Gedanken und Gefühle. So darf er jetzt einfach sagen, dass das Mysterium der Worte „Glauben, Vertrauen, das Loslassen von Sorgegedanken, Angstgedanken und Befürchtungen“ sich im Bewusstsein des Alltags vermehrt integriert hat, die Erschöpfungsgefühle weit weniger geworden sind und das emotionale Erleben in der Regel eine positive Ebene erreicht hat mit dem ständigen geistigen Dialog zum Schlichten Diener. Das Erkennen, sich Bewusstmachen anschleichender Negativgedanken und das Abgeben und Umwandeln in Gedanken nach dem Willen des Ganz Großen Liebe Geistes ist ebenso eklatant wie die Harmonisierung im Umweltbereich, besonders im Familiären. Daher lernt er auch des Öfteren, nicht nur zu bitten, sondern auch zu danken.Es ist eine neue Zeit in seinem Leben eingetreten. Er hat ein paar Stufen mehr auf seiner Lebensleiter erklommen. .